Autonomes Fahren – Perspektiven für den ländlichen Raum – Automobilverbands-Präsidentin Hildegard Müller und CDU-Abgeordnete diskutieren öffentlich über Technik und Infrastruktur

Auf Einladung des CDU-Kreisverbandes Biberach diskutierten am Dienstag die Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger und Raimund Haser sowie der Bundestagsabgeordnete Josef Rief mit der Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, über die Zukunft des Autonomen Fahrens. In die öffentliche Videokonferenz brachten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürgermit ihren Fragen ein und verfolgten den Livestream. Gerade im ländlichen Raum sind viele auf ihr Fahrzeug angewiesen, da der Öffentliche Nahverkehr nicht alles abdecken kann. Hier gibt es Perspektiven für Autonomes Fahren. Speziell ältere Menschen könnten durch Autonomes Fahren und andere Fahrerassistenzsysteme ihre individuelle Mobilität länger erhalten. Was bedeutet die Entwicklung bei E-Mobilität und Autonomen Fahren für das Autoland Baden-Württemberg und die Arbeitsplätze?

Hildegard Müller stellte dar, wie weit gerade auch die deutschen Automobilhersteller technisch bereits bei Fahrerassistenzsystemen und Autonomen Fahren seien. Allein 30 Prozent der weltweiten Patentanmeldungen zu diesem Thema kämen aus Deutschland. Sie sei sicher, so Müller, dass die Technik in den Autos lange vor der dafür benötigten Infrastruktur bereitstehen werde. Dafür brauche es eben doch einen 5G-Breitbandausbau an jeder Milchkanne, oder, besser gesagt, entlang der Straßen. Auch Raimund Haser, Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Wangen/Illertal machte darauf aufmerksam, dass der Breitbandausbau sich bisher noch eher auf die Versorgung der Häuser und Wohnungen konzentriere und dass die Landesregierung im bereits geplanten Nachtragshaushalt weitere Breitbandmittel vorsehen wolle. Thomas Dörflinger, der im Landtag den größeren Teil des Landkreises Biberach vertritt und zugleich Verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, lobte das vorhandene Know-how in Baden-Württemberg, warnte aber davor, dass die Wertschöpfung bei der E-Mobilität nicht vorwiegend in Deutschland stattfinden würde. Auch Josef Rief betonte die Wichtigkeit der Automobilindustrie für Deutschland und Baden-Württemberg und kritisierte die Aussage des Landesverkehrsministers gegen eine Ansiedlung von Tesla im Autoland Baden-Württemberg. Es sei sehr gut zu sehen, dass da, wo schon Industrie vorhanden war, das Automobil erfunden werden konnte. Auch die heutigen Industriecluster seien daraus erwachsen.

Die Hersteller, so Hildegard Müller, brächten ausschließlich ausgereifte Systeme für Autonomes Fahren auf den Markt. Die Gesellschaft müsse sich aber erst an das Thema herantasten, Auch forderte sie von der Politik geeignete Rahmenbedingungen. Insgesamt zeigte sich Hildegard Müller sehr optimistisch, dass es bald möglich sein wird, autonom unterwegs zu sein. Forschung und Entwicklung seien hier weiterhin entscheidend Auch Josef Rief sieht beim Autonomen Fahren Chancen für Deutschland, für die Unternehmen und für die Menschen, gerade auch in der Region Biberach. Diese Technik dürfe man nicht konkurrierenden Playern überlassen.