Regionale Hausärzte kritisieren Lauterbachs Notdienstreform

Angesichts des Vorschlags der Expertenkommission der Bundesregierung zur Reform des Notdienstes luden die Laupheimer Ärzte Dr. med. Steffen Gauß (links im Bild) und Dr. med. Lutz Weber zum Gespräch in die Praxis und erläuterten ihre Kritik.  Konkret würde der Pflichtdienst in den integrierten Notfallzentren in Biberach unter der Woche dazu führen, dass die Praxis für diesen Zeitraum zum Leidwesen der Patienten geschlossen werden müsste. Die ärztliche Versorgung würde dadurch klinikzentrierter, was eine wohnortnahe Versorgung destabilisieren würde. Die Forderung an die Politik wäre, dass es keine Verschiebung von Kosten für ineffiziente Strukturen in den ambulanten Bereich geben dürfe. Wünschenswert wäre eine Stärkung der Koordinierungsfunktion der Hausärzte im Rahmen der sogenannten hausarztzentrierten Versorgung, da die Inanspruchnahme von Notdiensten durch diese Patienten nachweislich geringer ausfalle.

Für Josef Rief ist dies ein weiteres Indiz dafür, dass die Ampel-Regierung Politik für die Städte mache und die Menschen in den ländlichen Räumen vernachlässige. Der Beruf des Hausarztes werde durch die zusätzlichen Pflichtdienste unattraktiv gemacht. Er dankte den Medizinern für ihr Engagement weit über ihr Berufsbild hinaus und versprach, ihre Ideen und Anregungen mit nach Berlin zu nehmen, um sie dort in seine parlamentarische Arbeit einfließen zu lassen.