Pressemitteilung: „Habe neben dem Mandat keine Einkünfte!“ Landwirtschaftlicher Betrieb des CDU-Politikers erwirtschafte in 2015 sogar Verluste

Pünktlich zum Start des Bundestagswahlkampfes berichtet SPIEGEL Online über die Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten. Aufgeführt werden die angeblichen Nebeneinkommen der Abgeordneten über die gesamte ablaufende Legislaturperiode.
Im Feld der vermeintlichen Spitzenverdiener findet sich auch der Name des Biberacher CDU-Bundestagsabgeordneten Josef Rief. Der Landwirt aus Kirchberg/Iller soll laut SPIEGEL Online seit der Wahl 2013 mindestens 686.000 Euro neben seiner Abgeordnetenentschädigung hinzuverdient haben. Josef Rief zeigt sich verwundert auf Grund des plötzlichen Reichtums, der ihm und seiner Familie zugeschrieben wird.
„Als Landwirt lege ich gegenüber dem Bundestagspräsidenten jedes Vierteljahr die Umsätze unseres landwirtschaftlichen Betriebes offen. Es handelt sich hierbei nur um die Verkaufserlöse, sämtliche Kosten für Futtermittel, Maschinen oder Personal, die für die Betriebsführung notwendig sind, zeichnen sich hier nicht ab“, stellt Josef Rief klar. Die Arbeit auf dem Hof wird in erster Linie vom Verwalter geleistet und die Familie arbeitet etwas mit. „In geringem Umfang, besonders während der Erntezeit, bringe ich mich noch selbst ein“, sagt Rief, der mit Leidenschaft Landwirt ist.
Aufgrund der schwierigen Preissituation, vor allem am Schweinemarkt aber auch bei Getreide, waren die Gewinne in den letzten Jahren sehr überschaubar, in manchen Jahren fielen sogar nicht unerhebliche Verluste an. Ende Juli erhielt der Landwirt, der gemeinsam mit seiner Ehefrau steuerlich veranschlagt wird, den Einkommenssteuerbescheid für 2015. Dort steht unter der Position Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft ein Minus von 15.618,00 Euro. Abgesehen von Einkünften aus Vermietung und Verpachtung in Höhe von 1.564,00 Euro verfügen Josef Rief und seine Ehefrau über keine weiteren Einkünfte neben der Abgeordnetendiät.
Im Artikel von SPIEGEL Online heißt es weiterhin auch, Rief habe 35 Nebenjobs. Auch dies sei irreführend dargestellt. „Gegenüber dem Bundestagspräsidenten habe ich den Vorschriften gemäß, meine Umsätze aufgeschlüsselt auf die Vertragspartner unseres Betriebs quartalsweise angegeben und dies waren insgesamt 35“, stellt Josef Rief richtig. „Es ist grotesk, wenn mein Verwalter jemanden in einem Monat etwas über 1.000 Euro verkauft, dass dies wohl als neuer Job angesehen wird.“
Manchmal wird dem CDU-Parlamentarier gesagt, er könne den Hof ja auch verkaufen. Dies komme für ihn jedoch nicht in Frage. „Der Betrieb ist die Lebensgrundlage für mich und meine Familie. Ein Mandat ist zeitlich begrenzt. Sollte ich dem Bundestag irgendwann nicht mehr angehören, werde ich den Betrieb wieder selber bewirtschaften. Der Betrieb gibt mir auch die Sicherheit, unabhängig zu bleiben und mich nicht in die Abhängigkeit des Mandats zu begeben“, begründet Josef Rief, der, wie viele Landwirte auch, zeitweilige Verluste in Kauf nimmt, um den Betrieb langfristig für seine Kinder zu erhalten.